Cottbus – Ein „Geheimtipp“ für Radtouristen

Gerade in der Zeit, wo Corona das Reisen in ferne Länder schwierig macht, sind die Deutschen wieder bereit, das eigene Land in die Urlaubsplanung einzubeziehen. So rücken jetzt auch Regionen in den Fokus, die bisher nicht so viel beachtet wurden. Die Ostsee, die Nordsee und die Berge sind ja oft solche Sehnsuchtsziele. Aber was soll ich im flachen Land der Niederlausitz?

Das auch die Niederlausitz viele schöne Ecken hat, möchten wir hier einmal beleuchten. Das wir das von Cottbus aus machen, liegt daran, dass diese Seite ihre Heimat in der Stadt hat. Quasi Tipps aus erster Hand.

Die Stadt Cottbus

Cottbus (niedersorbisch: Chóśebuz) ist eine Stadt im Südosten des Bundeslandes Brandenburg. Sie ist dessen zweitgrößte Stadt und gilt als kulturelles Zentrum der Sorben der Niederlausitz. Darum sind viele Orte in der Niederlausitz auch zweisprachig beschriftet.

Die Stadt liegt günstig, um viele interessante Orte zu besuchen. Cottbus befindet sich vor der Haustür des bekannten Spreewaldes. Südlich befindet sich das Lausitzer Seenland. Nach der Flutung des Tagebaus Cottbus Nord wird sogar einmal der größte See des Seenlandes vor der Haustür liegen. Aber auch das schöne Schlaubetal nördlich der Stadt lässt sich bequem als Tagesausflug erreichen.

Die in der DDR gewachsene Bedeutung der Stadt, liegt in der Energiewirtschaft begründet, lagen doch rings um Cottbus die größten Braunkohlevorkommen des Landes. Die Menschen kamen wegen der Arbeit aus dem ganzen Land nach Cottbus. Diese Menschen brauchten Wohnungen, warum rings um den Stadtkern viele neue Wohngebiete mit den DDR typischen Plattenbauten entstanden. Cottbus hat aber weit mehr als triste Plattenbauten zu bieten.

Cottbus hat einen sehr schön erhaltenen mittelalterlichen Altstadtkern und neustädtische Gründerzeitviertel zu bieten. Da die Spree mitten durch den Ort fließt, geben die vielen Parks rund um den Altstadtkern der Stadt Cottbus ein wirklich grünes Antlitz. Wer Cottbus schon einmal aus der Luft betrachtet hat, staunt wieviel Grün in der Stadt selbst wächst. Weiter kann Cottbus mit einem großen Pfund wuchern – dem wohl schönsten Landschaftspark Deutschlands – Pücklers Schloss und Park Branitz.

Pücklers Schloss und Park Branitz Foto: DerFussi _ WikiMedia

Die Stadt an der Spree wird immer wieder gern mit dem über 150-jährigen Spruch und Zungenbrecher „Der Cottbuser Postkutscher putzt den Cottbuser Postkutschkasten blank“ in Verbindung gebracht. Seitdem gelten neben dem Wappentier der „Flusskrebs“, der Postkutscher als Cottbuser Original. Der Cottbuser Postkutscher führt seine Gäste auch gern mal durch seine Stadt.

Als Start in die nähere Umgebung liegt Cottbus auch ideal, um viele interessante Orte zu besuchen. Cottbus befindet sich vor der Haustür des bekannten Spreewaldes. Südlich befindet sich das Lausitzer Seenland. Nach der Flutung des Tagebaus Cottbus Nord wird sogar einmal der größte See des Seenlandes, der Cottbuser Ostsee, vor der Haustür liegen. Aber auch das schöne Schlaubetal nördlich der Stadt lässt sich bequem als Tagesausflug erreichen.

Der Cottbuser Altmarkt Bild: A.Savin, WikiCommons

Tourismus

Die Stadt Cottbus hat eine recht reizvolle Umgebung, die durch ein dichtes Radwegenetz erschlossen ist. Für die Erkundung bieten sich viele individuell gestaltbare Routen an.

Eine Auswahl an Zielen, die mit dem Fahrrad zu schaffen sind:

  • Nur einige Kilometer nördlich der Stadt befindet sich die Spreeaue. Ein 400 Hektar großes Gebiet am Laufe der Spree wird hier renaturiert. Auenlandschaften und traditionelle Dörfer laden zum Erkunden zu Fuß oder mit dem Fahrrad ein.
  • Nur 15 km nordwestlich der Stadt befindet sich der Ort Burg (Spreewald) – das südlichste Tor zum Spreewald. Wer ihn auf der Straße bzw. Radweg erreicht, fährt durch das flache, ländliche Spreewaldvorland. Der Spreewald ist touristisch sehr gut erschlossen und bietet sich als Ausgangspunkt für Kahn-, Paddel- und Radtouren durch den Spreewald an.
  • ebenfalls nur 15 km östlich entfern befindet sich am Rand des ehemaligen Braunkohletagebau-Geländes der Klinger See in der Region Wiesengrund. Er wird zur Zeit geflutet und stellt damit einen See im zukünftigen Seengebiet der Niederlausitz dar. Durch die Braunkohletagebaue sind große regionale Flächen und Ortschaften (z.B. hier das Dorf Klinge) der Braunkohleförderung zum Opfer gefallen und werden nun nach und nach einer eventuellen Nachnutzung zugeführt. Zumindest hat dieses bizarre Gebilde etwas von einer Mondlandschaft und durchaus einen ruppigen Charme. Per Rad und Auto von Cottbus kommend gut erschlossen. Eine weitere kleinere Sehenswürdigkeit ist das ehemalige Klinger Raubritter-Tor.
  • Mit 20 km etwas weiter entfernt befindet südöstlich in Richtung Döbern der Laden. Der überregional bekannte Schriftsteller Erwin Strittmatter verlebte in Bohsdorf seine Kinder- und Jugendjahre. Zu seinen bekanntesten Werken zählt der hier angesiedelte „Der Laden“.
  • Ebenfalls 20 km aber in Richtung Westen steht die Slawenburg Raddusch. Das ist eine im Rahmen der internationalen Bauaustellung IBA nachempfundene Burganlage, welche vor ca. 1000 Jahren von den damaligen Lusizi (Vorfahren der heutigen Sorben/Wenden) angelegt wurde. Sie beherbergt ein Museum.

Mit Unterkünften ist Cottbus gut ausgestattet. Von der Jugendherberge bis zum gehobeneren Hotel wird jeder hier fündig. Speziell für Fahrradtouristen sei das Spree-Waldhotel empfohlen. Das Bed&Bike-Hotel liegt etwas versteckt im Norden der Stadt, bietet aber einen guten Ausgangspunkt zu Ausflügen Richtung Spreewald, Teichland und dem Schlaubetal, da man die Stadt sofort hinter sich lassen kann. Es ist dementsprechend gut auf Fahrradfahrer eingestellt.

Wer sich nicht so weit aus der Stadt bewegen möchte, findet im schon erwähnten Branitzer Park und dem Tierpark Cottbus lohnende Ziele. Wer in dieser Richtung unterwegs ist, sollte eine Fahrt mit der Parkeisenbahn einplanen. Die in den fünfziger Jahren als „Pioniereisenbahn“ gebaute Bimmelguste verkehrt auf 600mm-Gleisen in den Sommermonaten zwischen den Bahnhöfen „Sandower Dreieck“ (mit großem Parkplatz) und „Friedenseiche“ im Cottbuser Stadtteil Branitz. Die ca. 4km lange Strecke führt vom Cottbuser Stadtteil Sandow direkt vorbei am „Stadion der Freundschaft“, durch das ehemalige Gelände der Bundesgartenschau und hat einen Halt direkt am Tierparkeingang, passenderweise „Bahnhof Zoo“ genannt. Von hier aus kommt der Besucher auch auf kürzestem Weg in den Branitzer Park.

Natürlich hat Cottbus noch viele andere tolle Ziele, deren Auflistung hier den Rahmen sprengen würde. Mehr Hinweise und auch aktuelle Angebote finden Interessierte unter https://cottbus-tourismus.de

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