Willmersdorf

Willmersdorf, niedersorbisch Rogozno, ist ein Ortsteil der kreisfreien Stadt Cottbus in Brandenburg. Zur Gemarkung von Willmersdorf gehörte der Wohnplatz Lakoma, der in den Jahren 1989 zunächst teilweise und 2008 vollständig zugunsten des Braunkohletagebaus Cottbus-Nord devastiert wurde. Bis Dezember 1993 war Willmersdorf eine eigenständige Gemeinde im damaligen Landkreis Cottbus.

Willmersdorf liegt am nordöstlichen Stadtrand von Cottbus. Umliegende Ortschaften und Stadtteile sind die Stadt Peitz im Norden, die zur Gemeinde Teichland gehörenden Ortsteile Maust im Nordosten und Neuendorf im Osten, Dissenchen und Merzdorf im Süden, Saspow im Westen sowie Skadow im Nordwesten.

Willmersdorf liegt an der Bundesstraße 168 von Cottbus nach Beeskow. Westlich des Dorfes verlief die Bahnstrecke Cottbus–Guben mit einem Haltepunkt im Ort. Diese Trassierung wurde 2002 zugunsten des Tagebaus Cottbus-Nord aufgegeben. Der Tagebau grenzte unmittelbar östlich an Willmersdorf. Der Ort wird in Zukunft direkter Anrainer an den Cottbuser Ostsee sein.

Zur Geschichte

Willmersdorf wurde erstmals 1449 als „Wilmerstorff“ urkundlich erwähnt. Der Ort wurde nach einem Mann mit dem deutschen Personennamen Wilmar benannt.

Willmersdorf lag seit jeher im Königreich Preußen, zwischen 1816 und 1945 war der Ort dort Teil des Regierungsbezirkes Frankfurt in der Teilprovinz Neumark. Dort lag der Ort im Landkreis Cottbus. Am 25. Juli 1952 wurde Willmersdorf dem damals neu gebildeten Kreis Cottbus-Land im Bezirk Cottbus zugeordnet.

Am 1. Januar 1974 wurde das benachbarte Lakoma nach Willmersdorf eingemeindet. Nach der Wende in der DDR lag die Gemeinde im Landkreis Cottbus in Brandenburg und wurde mit der brandenburgischen Kreisreform vom 6. Dezember 1993 nach Cottbus eingemeindet. Der Ortsteil Lakoma wurde daraufhin zu einem Wohnplatz herabgestuft. Willmersdorf wurde bis zur vollständigen Devastierung Lakomas teilweise auch als Willmersdorf-Lakoma bezeichnet.

Die Geschichte als sorbisches Dorf belegen folgende Angaben. Für seine Statistik über die sorbische Bevölkerung in der Lausitz ermittelte Arnošt Muka in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts eine Bevölkerungszahl von 316 Einwohnern, von denen alle Sorben waren. Ernst Tschernik zählte im Jahr 1956 noch einen sorbischsprachigen Bevölkerungsanteil von 70 Prozent.

Als nennenswerte Sehenswürdigkeit dürfte die Dorfkirche Willmersdorf angesehen werden. Das Gotteshaus wurde 1938 nach den Plänen des Architekten Hans Palm erbaut. Die Orgel aus demselben Baujahr stammt ausweislich der für ihn typischen Plakette von Gustav Heinze. Die Kirche gehört zur Klosterkirchengemeinde Cottbus im Kirchenkreis Cottbus, der Teil der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz ist. Die Kirche steht unter Denkmalschutz.

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