Merzdorf

Merzdorf, niedersorbisch Žylowk, ist ein Ortsteil der Stadt Cottbus. Zu finden ist der Stadtteil östlichen Rand von Cottbus und hat bald einen direkte Zugang zum Cottbuser Ostsee.

Eingebettet in Wälder, Wiesen und Spreeauen leben heute ca. 1100 Einwohner in der Ansiedlung, der 1411 erstmals als Ort erwähnt wurde.

Die Zugehörigkeit des Ortes wechselte einige Mal. So wurde Merzdorf zum 1. Januar 1974 nach Dissenchen eingemeindet, ehe am 31. Dezember 1988 Merzdorf wieder eine eigenständige Gemeinde wurde. Nach der Wende, mit dem Versuch für Cottbus den Großstadtstatus zu erhalten, wurde Merzdorf am 6. Dezember 1993 ein Stadtteil von Cottbus.

Durch den entstehenden Cottbuser Ostsee wird der Stadtteil immer mehr Bedeutung erlangen. Kitas, Vereine, Gastronomie und ein Sportplatz bilden schon jetzt die Grundlage des kulturellen Lebens in Merzdorf.

Ein besonderer Grund, warum Merzdorf schon heute gern besucht wird, ist der Aussichtsturm am künftigen Cottbuser Ostsee.

Als weitere Sehenswürdigkeit gilt die Kriegsgräberstätte Merzdorf. Diese befindet sich im Industriegebiet Merzdorf, versteckt hinter dem Grundstück Nr. 23 an der Straße „Am Gleis“. Alteingesessene Einwohner nennen das Areal „Alter Russenfriedhof“, denn hier befand sich das ehemalige Kriegsgefangenenlager Merzdorf mit zugehörigem Friedhof.

Bis Ende April 1920 wurden auf diesem Friedhof nachweislich 563 Kriegsgefangene beerdigt, die größtenteils dem Königreich England und seinen Kolonien zuzuordnen waren, wie z. B. Italien, Frankreich und Russland. Etwa 400 Kriegsgefangene fielen einem 1914/1915 ausgebrochenen Fleckfieber in Cottbus zum Opfer. Diese waren im Lager Merzdorf zu den damals möglichen hygienischen Bedingungen untergebracht und wurden ebenfalls hier beigesetzt. Nach 1920 wurde der Friedhof von der Stadt weitgehend dem Verfall überlassen. Im Jahr 2009 wurde im Areal gearbeitet und am 15. November 2009, dem Volkstrauertag das restaurierte Kriegerdenkmal offiziell eingeweiht.

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