Für Cottbus wird von allen Seiten die Errichtung eines Innovationszentrums Unimedizin befürwortet. Zudem soll es ein großer Baustein sein, um die Folgen des Kohleausstiegs in der Lausitz abzufedern.
In dieser Woche präsentierte dazu eine Expertenkommission der Landesregierung Empfehlungen. So soll als Kern der Modellregion Gesundheit Lausitz demnach das Innovationszentrum Universitätsmedizin Cottbus (IUC) fungieren. Das IUC besteht aus der Universitätsmedizin Cottbus sowie einem digital unterstützten Netzwerk von Akteuren der Gesundheitsversorgung in der Modellregion. Die Expertenkommission empfiehlt, eine Medizinische Fakultät an der BTU Cottbus-Senftenberg zu gründen und das kommunale Carl-Thiem-Klinikum Cottbus (CTK) zu einem Universitätsklinikum in Landesträgerschaft sowie zu einem „Digitalen Leitkrankenhaus“ auszubauen.
Das IUC soll in mehreren Stufen aufgebaut werden. Komplett fertig werde es voraussichtlich 2035 sein, heißt es. Die nötigen Gebäude sollen nach den Experten so nah wie möglich am CTK gebaut werden.
Bis Ende 2022 soll das Konzept konkreter werden und dann dem Wissenschaftsrat zur Bewertung vorgelegt werden. Anschließend müssen auch noch die anderen Bundesländer Grünes Licht geben. „Vereinbarungen, die den Schwerpunkt Hochschulen betreffen, bedürfen der Zustimmung aller Länder“, so Regierungssprecher Engels.
Trifft der Plan auf allgemeine Zustimmung, könnte nach aktueller Planung 2026/27 die ersten Studentinnen und Studenten starten.
Der Cottbuser Arzt und wissenschafts- und gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag Brandenburg, Prof. Dr. Michael Schierack betont: „Mit den vorliegenden Empfehlungen der Expertenkommission ist ein doppelter Meilenstein gesetzt – für die Entwicklung der wirtschaftlichen Identität der Lausitz und für eine zukunftsweisende Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum. Das IUC wird einer der wichtigen Bausteine sein, den Ärztemangel vor allem auf dem Land entgegenzuwirken.“
Auch die Landesärztekammer Brandenburg begrüßt das Vorhaben, fordert jedoch, dass das gegenwärtige Konzept um eine entsprechende Ausbildung für Zahnärzte und Pharmazeuten erweitert werden müsse.
Bleibt zu hoffen, das die neusten Aktionen zu diesem Thema nicht nur wegen dem aktuellen Wahlkampf geschuldet sind.