1568 gab Johann von Küstrin, der Markgraf von Brandenburg, dem Stadtarzt Dr. Petrus Cnemiander das Sonderrecht, die einzige Apotheke in und Umgebung von Cottbus zu führen. Das sicherte ihm und seinen Nachkommen das Recht zur alleinigen Herstellung und Abgabe von Arzneimitteln.
Im Mittelalter herrschten Pest, Cholera und durch die anwachsende Bevölkerung brauchten Cottbus und Umgebung unter anderem auch medizinische Betreuung. Zwischen 1568 und 1573 ließ sich Dr. Petrus Cnemiander ein Haus am Markt bauen und eröffnete damit die heutige „Löwenapotheke“.
Dieses Gebäude wurde im Barockstil erbaut als Wohn- und Geschäftshaus. Der Staffelgiebel wurde auf diesem Gebäude 1800 ersetzt und entspricht nicht mehr dem Original. Typisch für die damalige Zeit war die übliche Etagenaufteilung. Im Erdgeschoss befanden sich die Verkaufsräume, im Obergeschoss wohnte die Familie Cnemiander und im Dachgeschoss meist das Gesinde. Diese Etageneinteilung ist auch von außen in der Fassade deutlich erkennbar. Über dem Ladeneingang ist der goldene Löwe weithin sichtbar. Nach dem großen Stadtbrand 1671 wechselten die Inhaber 18 mal. Von diesem Gebäude sind die Arbeits-, Labor- und Kellerräume des Vorder- und Hinterhauses erhalten geblieben. Ende der 1980er Jahre wurde dieses Gebäude unter großen Schwierigkeiten restauriert, um den Denkmalschutz zu gewährleisten.
1989 eröffnete in der Apotheke ein Museum. Die Apothekeneinrichtung war zum Teil aus Forst und Luckau zusammen getragen und stammt aus der Zeit um 1830. Kräuter von A–Z, ein wiederhergestelltes Laboratorium mit alten Destillationsgeräten und ein Ofen zum Pflasterkochen und zur Salbenzubereitung sind für Besucher sehenswert. Neben dem Labor gibt es noch die Kräuterkammer, eine Giftkammer und den Arbeitsbereich zu besichtigen.
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Cottbus
Brandenburg
03046
Deutschland